Der 8. Mai 1945 markiert nicht nur das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Tag der Befreiung, sondern steht auch für einen der größten Kulturgutverluste der österreichischen Geschichte, ausgelöst durch den verheerenden Brand im niederösterreichischen Schloss Immendorf. Die Geschehnisse rund um den Brand im Landschloss der Familie Freudenthal, das im Zweiten Weltkrieg als wertvolles und vermeintlich sicheres Kunstdepot – unter anderem für Werke von Gustav Klimt – diente, sind bis heute nicht vollständig geklärt. Die Ausstellung gibt einen tiefgreifenden Einblick in die Dimension der Ereignisse.
Zu den verbrannten Werken zählen neben den drei 𝘍𝘢𝘬𝘶𝘭𝘵ä𝘵𝘴𝘣𝘪𝘭𝘥𝘦𝘳𝘯 für den großen Festsaal der Universität Wien mit den zugehörigen Kompositionsentwürfen u. a. die Supraportenbilder 𝘋𝘪𝘦 𝘔𝘶𝘴𝘪𝘬 (1897/98) und 𝘚𝘤𝘩𝘶𝘣𝘦𝘳𝘵 𝘢𝘮 𝘒𝘭𝘢𝘷𝘪𝘦𝘳 (1899) aus dem Palais Nikolaus Dumbas an der Wiener Ringstraße und die Gemälde 𝘋𝘦𝘳 𝘨𝘰𝘭𝘥𝘦𝘯𝘦 𝘈𝘱𝘧𝘦𝘭𝘣𝘢𝘶𝘮 (1903), 𝘉𝘢𝘶𝘦𝘳𝘯𝘨𝘢𝘳𝘵𝘦𝘯 𝘮𝘪𝘵 𝘒𝘳𝘶𝘻𝘪𝘧𝘪𝘹 (1912), 𝘞𝘢𝘭𝘭𝘺 (1916), 𝘍𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘪𝘯𝘯𝘦𝘯 𝘐𝘐 (1916/17), 𝘎𝘢𝘳𝘵𝘦𝘯𝘸𝘦𝘨 𝘮𝘪𝘵 𝘏ü𝘩𝘯𝘦𝘳𝘯 (1916) oder 𝘓𝘦𝘥𝘢 (1917) aus der zwangsenteigneten Sammlung August und Serena Lederers.
Das Staatliche Kunstgewerbemuseum in Wien (heute MAK) verlor das in Schloss Immendorf gelagerte Laxenburger Zimmer, diverse ostasiatische und islamische Objekte, frühneuzeitliches Kunsthandwerk, über fünfzig Möbelstücke, Ledertapeten, zwölf Teppiche und das Möchlinger Grab, einen in Form einer gotischen Kirche geschnitzten hölzernen Schrein aus dem 15. Jahrhundert, an die Flammen.
Neben Originalplänen und einem neuen Architekturmodell des Schlosses wird in der Ausstellung eine neue Filmdokumentation zu den Geschehnissen in Schloss Immendorf mit Interviews von Zeitzeug*innen zu sehen sein. Originaldokumente wie im MAK verwahrte Bergungslisten und wertvolles Archivmaterial geben zusätzlich profunde Einblicke in die Geschehnisse.
Zur Ausstellung
Lilli Hollein, Generaldirektorin, MAK
Peter Weinhäupl, Gastkurator, Direktor Klimt-Foundation, Wien
Rainald Franz, Kurator, Kustode MAK Sammlung Glas und Keramik
Ausstellungsdauer
16.7.–21.9.2025
Eine Ausstellung des MAK in Kooperation mit der Klimt-Foundation, Wien
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