Σtella | Frankfurt, ZOOM , 3 October | Event in Frankfurt | AllEvents

Σtella | Frankfurt, ZOOM

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Fri, 03 Oct, 2025 at 08:00 pm

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Fri, 03 Oct, 2025 at 08:00 pm (CEST)

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Σtella | Frankfurt, ZOOM
Σtella
03.10.2025 | Frankfurt, ZOOM
Einlass 19:00h | Beginn 20:00h


Fast sobald Stella Chronopoulou mit dem Schreiben von Adagio, ihrem fünften Album unter dem Namen Σtella, begann, wusste sie, dass die Zeit endlich gekommen war, auf Griechisch – ihrer Muttersprache – zu singen. Es wäre das erste Mal. Sie begann das Album fast zufällig im Jahr 2019, während einer elf Stunden langen Fährfahrt zur Insel Anafi. Σtella hatte gerade eine Phase persönlicher Turbulenzen durchlebt und brauchte eine Auszeit von zu Hause. Auf der Fähre zog sie ihr Handy hervor, während das Boot durch das Mittelmeer glitt, und begann mit einer einfachen Melodie, nach und nach entstand ein erstes Instrumentalstück. Während psychedelische Keyboards über stakkatoartige Drums flimmerten und schwebten, vermittelte der Track das Gefühl eines tiefen Ausatmens – als würde Σtella längst überflüssigen Ballast abwerfen. Für eine Weile legte sie das Instrumental beiseite. Sie wusste, dass die Worte letztlich auf Griechisch sein müssten, angesichts des Entstehungsorts und der Stimmung des Moments. Doch sie war noch nicht so weit – und verspürte keinen Druck.

Σtella wuchs schließlich an einem langsamen Ort auf. Genau genommen war sie gar nicht weit vom Trubel Athens entfernt, sie lebte oberhalb der historischen Stadt in einem eher ländlichen Vorort. Als ihr Vater dort vor einigen Jahrzehnten Land kaufte, witzelten seine Freunde, dass ihn dort womöglich Wölfe fressen würden. Für Σtella war es jedoch ein Idyll: Die Geräusche vorbeiziehender Ziegen weckten sie an den meisten Morgen. Sie und ihre Freunde spielten frei und unbeschwert auf leeren Straßen – ohne Angst vor Autos oder dem Bedürfnis nach Erlaubnis. Nachts blieben die Türen unverschlossen. Das Leben fühlte sich leicht an.

Doch in den letzten zehn Jahren wurde das Leben für Σtella stetig geschäftiger. Heute lebt sie in der Nähe der Athener Innenstadt. Sie ist zu einem der international bekanntesten musikalischen Exporte Griechenlands geworden, mit fünf raffinierten und verspielten Pop-Alben, die mit internationalem Flair überzeugen. Nach der Veröffentlichung ihres Sub-Pop-Debüts Up and Away im Jahr 2022 katapultierte sie sich bald auf über drei Millionen monatliche Hörer:innen bei Spotify. Dieser Erfolg war natürlich ein Segen, doch manchmal sehnte sich Σtella dennoch nach dem langsameren Tempo ihrer Jugend zurück.

Diese Sehnsucht ist der rote Faden, der sich lose durch ihr fünftes Album zieht: das fesselnde Adagio. Der Titel, entlehnt aus der Musiktheorie für "langsam zu spielende" Stücke, steht für ein Popalbum, das sich wie eine warme Decke anfühlt – seine Nylonsaiten-Gitarren und federleichte Percussion umhüllen die Zuhörer:innen für jeweils drei Minuten. Über fünf Jahre hinweg geschrieben und aufgenommen, mit einem Netzwerk internationaler Kollaborateure wie Rafael Cohen von !!! und dem britischen Songwriter Gabriel Stebbing, ist Adagio eine 27-minütige Meditation über Liebe und Verlangen, Ruhe und Zeit. Zwar ist der Großteil – wie bei all ihren Alben – auf Englisch gesungen, doch Σtella präsentiert hier auch erstmals zwei Songs auf Griechisch: „Omorfo Mou“, der auf dem Boot entstand, und ein Cover des Kult-Klassikers „Ta Vimata“ von Litsa Sakellariou aus dem Jahr 1969, einem Juwel der griechischen New-Wave-Bewegung. Beides sind Zeichen jenes Selbstbewusstseins, das aus diesen zärtlichen, verliebten Stücken strahlt.

Während der Covid-19-Pandemie entschied sich Σtella, neue Wege beim Schreiben zu gehen. Auf Anregung eines gemeinsamen Freundes begann sie, E-Mails mit Rafael Cohen (heute aktiv unter dem Namen Las Palabras) auszutauschen – sie schickten sich gegenseitig Links zu Platten und Sounds, die sie liebten. Die Chemie stimmte sofort, und gemeinsam schrieben sie fünf Songs über Zoom und E-Mail. (Sie haben sich bis heute nicht persönlich getroffen.) Drei dieser Songs bilden das Grundgerüst von Adagio.

Da ist etwa „Baby Brazil“, ein elegantes Stück über das Verliebtsein und das Loslassen des Bedürfnisses, alles kontrollieren zu wollen. Gemeinsam fanden Cohen und Σtella einen faszinierenden Schnittpunkt aus Tropicalia, Disco und Yé-Yé. Zwischen Strophen mit Nylonsaitengitarren und Refrains, in denen sanfte Streicher und elektronische Klänge wie biolumineszente Gezeiten anschwellen, lädt „80 Days“ dazu ein, sich dem Begehren und dem süßen Strudel des Songs hinzugeben.

Doch das Herzstück des Albums ist der eröffnende Titelsong „Adagio“, in dem Σtella an das Konzept der Langsamkeit wie an eine verlorene Liebe singt. „You’re one I know / too shy to show“, haucht sie über sanfter Samba-Percussion und klingelnden Akkorden. „Why you’re tormenting me?“ Ihr Gitarrensolo schneidet dann mit der Verve eines Wes Montgomery hindurch – wie ein Finger, der ein Objekt der Begierde heranwinkt. Vielleicht erscheint es seltsam, ein Liebeslied an die Idee der Entschleunigung zu schreiben, doch wer hat sich in unserer Ära des Sofortigen nicht schon danach gesehnt – einfach einen Schritt zurückzutreten und die Welt zu sich kommen zu lassen? Wenn Σtella hier singt, fällt es schwer, sich nicht ebenfalls nach diesem Zustand der Gnade zu sehnen. Man hört ihn auch im hypnotischen Instrumental „Corfu“ und im beschwingten Lovesong „Can I Say“, geschrieben im Andenken an Σtellas gestohlenes Fahrrad.

Ein paar Jahre nach jener Bootsfahrt durch das Mittelmeer kehrte Σtella schließlich zu dem Instrumental zurück, das sie damals begonnen hatte. Sie hatte sich immer davor gescheut, auf Griechisch zu schreiben und zu singen – die Worte fühlten sich oft zu schwer und intensiv an, vom Tonfall her nicht passend zu ihren leichtfüßigen Liedern. Dennoch wusste sie: Dieser Song musste auf Griechisch sein. Sie dachte an den schönen Ausdruck „Omorfo Mou“, ein gängiger Ausdruck griechischer Zuneigung, der sich etwa mit „mein schöner Schatz“ übersetzen lässt. Bald wurde daraus ein Lied der Sehnsucht und des Verlangens – das Gegenteil jenes Gefühls, das sie auf dem Boot hatte, als sie vor etwas floh statt auf etwas zuzugehen. Passenderweise entfaltet sich der stolze Rhythmus des Songs erst nach ihrem gelungenen Cover von „Ta Vimata“. Bass und Percussion hüpfen unter ihrer geschwungenen Stimme, treu und doch neu – eine Verbindung zu einer Tradition anspruchsvoller griechischer Popmusik und zur berühmten New Wave des Landes. Mit diesen beiden Songs schließen sich zwei Kreise – eine Art doppelte Heimkehr.

Von Anfang bis Ende wirkt Σtella auf Adagio so gelöst und bei sich wie nie zuvor. Nein, diese charmanten Songs werden ihre Karriere nicht verlangsamen oder ihr den Wunsch aus dem Titelsong erfüllen. Aber für eine halbe Stunde schenkt Adagio der Welt ein zusätzliches Maß an Wärme – und auch wenn sich die Zeit dadurch nicht verlangsamt, verliert sie doch ein wenig von ihrem Griff.


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