Liminal Space im Urhof20: Zwischenräume als Erlebnisraum beim B26 ArtWeekend
Wenn das Kunsthaus am Schneeberg seine Türen öffnet, ist das stets ein kleines Fest im Schneebergland – und 2025 wird es besonders: Zum ersten Mal findet das B26 ArtWeekend statt, ein gemeinsames Festival dreier Kunstinitiativen im Schneebergland – Urhof20 in Grünbach, Studio X2732 in Höflein und Kunstraum Konrad in Puchberg.
Urhof20 eröffnet das Wochenende mit dem Festival „Liminal Space“ – einem begehbaren Raumexperiment zwischen Licht, Klang, Tanz und digitaler wie analoger Bildkunst.
Ein Labor des Dazwischen
Die immersive Installation „Liminal Space“ wird von der Medienkünstlerin Christine Haupt entwickelt, die seit 2024 Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz studiert. Die gebürtige Regensburgerin bringt technologische Expertise aus ihrem Medientechnologie-Master und ihrer Arbeit als Softwareentwicklerin ein – gepaart mit künstlerischer Praxis zwischen Performance, Code und Installation.
Ihr Interesse gilt der Schnittstelle von Mensch und Maschine – in audioreaktiven, interaktiven und computergenerierten Visuals, die sich zwischen physischer Präsenz und digitaler Imagination entfalten.
Parallel zeigt der Maler und Tagtool-Künstler Die.Puntigam unter dem Titel „liminaloptimal“ eine Serie neuer Leinwand- und Papierarbeiten. Seine Lichtmalereien auf großformatigen Flächen erkunden die Grenzzonen zwischen Abstraktion und Figuration.
Programmhighlights
Freitag, 23. Mai, 19 Uhr
Eröffnung der Rauminstallation und Ausstellung mit einem DJ-Set von Rita Kulyk, die mit atmosphärischen Klangcollagen die visuelle Architektur der Räume musikalisch spiegelt.
Samstag, 24. Mai, 15 Uhr
Die Choreografin Oneka von Schrader öffnet die Installation für eine tänzerische Exploration: In einer geführten Improvisation wird der Raum physisch erlebbar, Lichtlinien und Bewegung treten in Dialog. Ab 18 Uhr ist die Ausstellung wieder für alle geöffnet.
Samstag, 24. Mai, 20 Uhr
Die Cellistin Anna Grenzner präsentiert ihr szenisches Konzert „A Body to the World“, eine Koproduktion mit Komponist Henrik Ajax. Raumgreifende Fäden am Cello, live-elektronische Klänge und Textprojektionen entwerfen ein dichtes Netzwerk zwischen Körper und Welt. Zusammen mit Nùria Giménez (Tanz) entsteht eine vielschichtige Komposition, in der Körper, Klang und Raum miteinander in Resonanz treten.
Im Anschluss lädt AudioDevice zu einem DJ-Set ein, das den kinetischen Geist der Installation weiterträgt.
Sonntag, 25. Mai
Offene Ausstellung der beiden Installationen. Ein Tag für kontemplatives Erleben und Nachklang.
Begleitet wird das Wochenende von kulinarischen Sensationen:
Aaron Beck, amerikanischer Bildhauer und erfahrener Koch, kreiert vegane Kompositionen, bei denen Kunst und Genuss auf besondere Weise ineinanderfließen. Die Küche als Atelier – Geschmack als Inspiration.
Künstler:innen im Fokus
• Bea von Schrader
Performancekünstlerin und Leiterin von Urhof20. Ihre Arbeit kreist um das Potenzial der Kunst als Transformationsraum zwischen Körper, Raum und Gesellschaft.
• Christine Haupt
Medienkünstlerin, Entwicklerin, Forscherin. Ihre Visualisierungen verbinden digitale Systeme mit poetischer Präzision – zwischen Softwarekunst, Soziologie und sinnlicher Erfahrung.
• Die.Puntigam
Pionier der Tagtool-Livezeichnung, der mit seiner analogen Malerei Raum für Ruhe und Reduktion schafft – als Gegenpol zur digitalen Beschleunigung.
• Oneka von Schrader
Tänzerin und Bewegungsforscherin. Ihre Improvisationen erschaffen poetische Kontaktzonen zwischen Körper, Raum und Resonanz.
• Anna Grenzner
Cellistin und Komponistin. Ihre performativen Klangräume greifen mit Draht, Textil und Elektronik in die Architektur des Konzertsaals ein – zugleich radikal und intim.
• AudioDevice
DJ und Soundkünstler. Seine Sets bewegen sich zwischen Ambient, Dub und Minimal – analog, handwerklich und stets raumbezogen.
Mit „Liminal Space“ schafft Urhof20 einen sinnlichen Auftakt zum B26 ArtWeekend – und ein künstlerisches Plädoyer für das Dazwischen. Für das Fragile, das Bewegliche, das Werdende. Und für einen ländlichen Kulturort, der immer wieder über sich hinauswächst.
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