2-Tages-Seminar "Die Entwicklung des Gehirns über die Lebensspanne – Neurobiologische Erkenntnisse für die Hundeerziehung" mit Robert Mehl
Weitere Infos und Anmeldung unter www.dog-akademie.ch/veranstaltungen
Das Gehirn entwickelt sich aus der Interaktion von Genen und Umwelt. Dieser Prozess beginnt noch vor der Geburt und endet erst, wenn das Gehirn seine Aktivität im Tod vollständig eingestellt hat. Aufbauen, Umbauen und Degeneration von neuronalen Verbindungen bringt das individuelle Verhalten des Hundes in den einzelnen Lebensphasen hervor. Umwelteinflüsse und besonders auch die Bindungen und Beziehungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Hintergründe der Hirnentwicklung zu kennen, ermöglicht uns zu verstehen, wie Probleme im Erleben und Verhalten von Hunden entstehen und wie man die Entwicklung der Neurobiologie seines Hundes bewusst und unbewusst beeinflusst.
Das Seminar beginnt vor der Geburt des Hundes mit der Entstehung des Gehirns aus der befruchteten Eizelle, seiner pränatalen Entwicklung und der Interaktion von Umwelt (pränatale Erfahrungen, Gifte, Stress, u. a.) und Genetik in diesem Stadium. Indem wir betrachten, was in diesem Entwicklungsschritt schiefgehen kann, wird verständlich, warum einige Welpen bereits mit Problemen zur Welt kommen.
Nach der Geburt beginnt der erste große Umbau des Gehirns. Umwelteinflüsse gewinnen jetzt an Bedeutung. Das Gehirn des Welpen durchlebt verschiedene Entwicklungsschübe und sensible Phasen. Indem wir die Prozesse in dieser Phase betrachten, verstehen wir mehr darüber, was Welpen brauchen und warum sie es brauchen. In dem Zusammenhang besprechen wir auch das wichtige Thema Bindung.
In der Pubertät erfährt das Gehirn erneut einen bedeutsamen Umbau. Jetzt tritt die Persönlichkeit deutlich hervor, Empathie und Selbstkontrolle gewinnen an Bedeutung. Wir betrachten das Gehirn beim Erwachsenwerden und verstehen dadurch, was pubertierende Hunde leisten können (und was nicht) und welche Bedingungen ihnen helfen, verlässliche Sozialpartner zu werden.
Auch das erwachsene Gehirn bleibt plastisch, verändert sich, ermöglicht dadurch lebenslanges Lernen auf kognitiver und emotionaler Ebene. Zu wissen, wie das Gehirn lernt, ermöglicht uns zu verstehen, wie z. B. psychische und Verhaltensstörungen entstehen und unter welchen Bedingungen sich Erleben und Verhalten verändern kann.
Im Alter nehmen die degenerativen Prozesse zu. Erkrankungen wie Demenz können auftreten. Aber auch alte Hunde können lernen und sich verändern.
Indem wir die Entwicklung des Gehirns über die gesamte Lebensspanne betrachten, werden Zusammenhänge deutlich, die bei der Betrachtung nur einzelner Lebensphasen verloren gehen. Nach dem Seminar haben die Teilnehmer*innen einen ganzheitlicheren Blick auf ihren Hund und können ihre Erziehungs- und Trainingsmaßnahmen auf seine neurobiologische Struktur und deren Bedürfnisse abstimmen.
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