Regie: Hirokazu Koreeda, JPN, 2023, 125 min., Melodram
„Monströs berührend ... mit großer Zartheit gefilmt.“ (SPIEGEL.DE)
Der zwölfjährige Minato bereitet seiner alleinerziehenden Mutter Saori Sorgen. Einmal kommt er zum Beispiel mit nur einem Schuh von der Schule nach Hause, ein anderes Mal mit Verletzungen, und irgendwann kommt er überhaupt nicht heim. Offensichtlich stimmt etwas nicht mit ihm. Minato selbst denkt, er sei gar kein Mensch, weil ihm sein Lehrer Herr Hori angeblich erzählt hat, man hätte ihm ein Schweinehirn implantiert. Saori glaubt, dass Herr Hori ihren Sohn misshandelt; dieser jedoch weist jede Schuld von sich und behauptet, Minato würde andere Kinder schikanieren, vor allem den befreundeten Mitschüler Yori.
Der Film wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass die wechselseitige Abhängigkeit der Menschen und ihre verletzliche Existenz deutlich werden. Diese verwinkelte Erzählweise kann man mit Akira Kurosawas Rashomon vergleichen, in dem auch mehrere Erzähler Widersprüchliches berichten, wodurch die objektive Wahrheit der Welt infrage gestellt wird. Jeder Charakter wirkt so, als ob er ein Geheimnis hätte, und irgendetwas bleibt ständig im Verborgenen. Als Zuseher ist man ständig mit dem Dilemma konfrontiert, wem man sein Mitgefühl schenken will.
Der Grund, warum Die Unschuld in Cannes 2023 mit der Queer Palm ausgezeichnet wurde, schwingt eher subtil mit. Gezeigt wird nämlich nicht nur die Geschichte einer hindernisreichen Kinderfreundschaft, sondern auch eine Freundschaftsbeziehung zwischen zwei Buben, die sich lieber haben, als es den konservativen Eltern recht ist – und das noch bevor sie ihre Sexualität erforschen.
In Kooperation mit dem LGBTIQ-Stammtisch Amstetten.
EINTRITT
€ 9,- für Erwachsene; € 6,- für SchülerInnen & Studierende
Kartenreservierung per E-Mail
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Foto: ©-2023-MONSTER-Film-Committee
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