„Einfachheit entsteht nicht einfach so. Im Gegenteil: Die Evolution entwickelt sich davon weg!“ schreibt Edward de Bono, einer der führenden Lehrer für kreatives Denken.
Je fortschrittlicher eine Gesellschaft ist, desto komplexer werden deren Systeme, so seine These. Sein 1999 publiziertes, manifestartiges Buch „Simplicity“ sollte aufrütteln, unsere Weltsicht zu hinterfragen und zu rationalisieren. Sowohl in ideeller Hinsicht, als auch in der Art und Weise, wie wir unsere Gesellschaft gestalten. Komplexe Ideen können seiner Meinung nach immer auch einfach ausgedrückt werden.
Am 28. September 2018, also noch während unserer Flegeljahre als Galerie, hatten wir Dieter Braun schon einmal unter dem schönen Titel "Brauntown" zu Gast. Und der Eröffnungstext war identisch. Überhaupt wirken die Zeilen von damals, obschon nun sieben Jahre alt, aktueller denn je.
Nun kehrt Dieter zurück nach Essen. "Homecoming" nennt er seine zweite Solo-Show in unseren Hallen und impliziert damit zweierlei Intentionen. Aber lassen wir ihn doch kurz im O-Ton zu Wort kommen:
""Homecoming" - Der Titel war irgendwie naheliegend.
Zunächst ist es ja ein Zurückkommen in eure Galerie. Nach sieben Jahren darf ich wieder bei euch ausstellen. Und eine Rückkehr nach Essen, der Stadt, in der mein gestalterischer Weg ja erst richtig Fahrt aufgenommen hat. Alles nicht weit von meiner alten Heimat Dinslaken entfernt (höchstwahrscheinlich wird übrigens mein 87 jähriger Vater als mein persönlicher Ehrengast zur Eröffnung erscheinen). Hamburg ist schon seit drei Jahrzehnten mein Zuhause, aber ich werde immer ein Kind des Niederrheins und Ruhrgebiets bleiben.
Ausserdem bin ich für diese Ausstellung zu einer alten analogen Arbeitstechnik zurückgekehrt, die ich schon zu Studienzeiten angewandt und nun mit meiner gegenwärtigen Formensprache kombiniert habe. Neben einigen Fine Art Drucken und Plakaten, zeige ich 20 original Acryl/Ölpastell Bilder aus der Reihe „Maskiertier“.
Das Prinzip ist einfach:
Alles was weiß bleiben soll, wird mit Hilfe von Maskierfolie (bekannt von der in den 80er Jahren sehr beliebten Airbrushtechnik) abgedeckt. Nun wird die Farbe mit Baumarktmalrolle, Ölstift und Zahnbürstensprotzeltechnik aufgetragen. Nach dem Trocknen wird die Folie entfernt, Bild fertig.
Da mein Zeichenalltag (zu meinem Vergnügen) sehr Tier und Natur-lastig ist (siehe ausserdem das Thema Hunde und Katzen), mache ich immer wieder Ausflüge in andere Bereiche. Wie zuletzt in meinem aktuellen Buch über die Geschichte der Schiffahrt (Buch bringe ich mit) oder meiner minimalistischen Exkursion in die Welt berühmter Architektur (limitierte Offsetdrucke)."
Dankeschön! :-)
Die Arbeiten von Dieter sind mustergültige Reduktionen auf das Wesentliche, auf die Essenz der Sub- und Objekte, die er darstellt. Mehr Weglassen, ohne Stil, Kraft, Ausdruck und Wiedererkennung zu reduzieren, ist kaum noch möglich.
Dieter Braun wurde 1966 in Dinslaken am Niederrhein geboren. Großvater, Vater und Bruder waren und sind in der Möbelbranche tätig. Da er aber schon immer viel gezeichnet hat, lag es für ihn näher "irgendwas mit Zeichnen oder Kunst" zu machen.
Er studierte Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste in Essen und machte sich zunächst als Illustrator für Verlage und Agenturen einen Namen. Über die Jahre hat er für viele renommierte Magazine und Zeitungen wie Die Zeit, Geo, Stern, WWF Magazin, Wall Street Journal oder die New York Times gezeichnet.
Bereits im Jahr 2000 ist sein erstes Kinderbuch „Hallo, wer bist denn du?“ erschienen.
Seine Tier Sachbuchreihe „Die Welt der wilden Tiere“ wurden in mehr als 11 Sprachen übersetzt.
Wir freuen uns, einen grossartigen Illustrator und Künstler, alten Freund, Folkwang-Kommilitonen wieder bei uns zu haben.
Freut euch mit uns und eilt herbei. Es wird bestimmt fantastisch!
Falls ihr euch vorab noch informieren wollt:
http://www.brauntown.com/
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