Als Lea Ypi im Internet auf ein ihr bisher unbekanntes Foto ihrer Grosseltern beim Après-Ski 1941 stösst, beginnt sie, ihre Familiengeschichte zu hinterfragen. Warum sprach ihre Grossmutter Leman Französisch, obwohl sie aus Saloniki stammte? Was trieb sie dazu, Griechenland zu verlassen und allein nach Tirana zu gehen? Und warum lächelte sie im verschneiten Cortina, während in Europa doch der Krieg tobte?
In «Aufrecht» begibt sich die Autorin auf Spurensuche und rekonstruiert das Leben ihrer Grossmutter anhand von Archivalien, Akten und Anekdoten. Eine Reise, die sie in die untergegangene Welt der osmanischen Aristokratie, zu den Anfängen der neuen Balkanstaaten und schliesslich nach Albanien führt. Mit grosser Empathie und unnachahmlicher erzählerischer Kraft schildert Ypi die Brüche eines aussergewöhnlichen Leben in extremen Zeiten.
Lea Ypi, geboren 1979 in Tirana, Albanien, ist Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics. Sie hat unter anderem in Paris, Oxford, Stanford, Berlin und Frankfurt am Main geforscht und gelehrt, regelmässig schreibt sie für The Guardian. Ihr autobiografisches Sachbuch «Frei», das in mehr als 35 Sprachen vorliegt, gewann den renommierten Ondaatje Prize sowie den Slightly Foxed First Biography Prize. Ausserdem wurde es für die Bühne adaptiert.