s:e
Anna Sophia Defant - Klavier
Jakob Gnigler - Tenorsaxophon
Kenji Herbert - Gitarre & Electronics
Michael Prowaznik - Schlagzeug
Im celeste haben die vier Musiker:innen erstmals miteinander Musik gemacht. Hierhin zurückzukommen ist also ein bisschen wie nachhause kommen...
Beginn: 20:00 Uhr
Bar: 19:00 Uhr
Eintritt: 12 €
Die Mitglieder des Anna Sophia Defant Quartett s:e gehören zur jüngsten Generation kreativer Jazz-Improvisator*innen aus Wien – einer Stadt mit einer Jazztradition, die bis in die frühen 1950er-Jahre zurückreicht, mit prägenden Persönlichkeiten wie dem österreichischen Tenorsaxophonisten Hans Koller und dem Pianisten Joe Zawinul. Geleitet wird das Quartett von der Pianistin Anna Sophia Defant, einer gebürtigen Saalfeldnerin. Ihr Debütalbum mit dem ungewöhnlich und zugleich eigensinnig betitelten s:e erschien beim Label Unit Records.
Im Mittelpunkt der Musik steht das aufmerksame, gegenseitige Zuhören. „Unser Ziel ist es, einen gemeinsamen Klang und Stil zu entwickeln, der ganz ohne Effekthascherei oder spektakuläre Soli auskommt“, erklärt Defant. „Uns geht es um die Eigenwilligkeit improvisierter Musik und des Free Jazz – und zugleich um elegante, kreative und mitunter überraschend harmonische Klänge.“
Stücke wie „kastl“ und „die bessere bergwiese“ verkörpern dieses musikalische Leitbild. „kastl“ entfaltet sich aus sanft flatternden Holzbläserklängen, präzisen Pianoakzenten und feinem Schlagzeugspiel – bis sich unerwartet ein rockig anmutendes Gitarrensolo ins Klangbild schraubt. „die bessere bergwiese“ beginnt mit hauchzarten Saxophonklängen und metrisch gesetzten Klaviertönen, die sich bald in tonverzerrende Quietscher und Split-Töne auflösen, während das Klavier die melodische Struktur aufrechterhält.
Das Fehlen eines Kontrabasses rückt die Rolle von Klavier und Gitarre stärker in den Vordergrund – sowohl in ihrer melodischen als auch rhythmischen Funktion. „Gerade durch die Kombination dieser beiden Harmonieinstrumente entstehen neue klangliche Räume“, so Defant.
- Ken Waxman, Jazzword.com
"Albums like Anna Sophia Defant's “s:e” make you believe that anything really is possible. Not because it's “free,” not because it explodes stylistic borders and replaces them with unified sonic fields. But because it does all of these things with a pure, passionate, punk-like lack of restraint."
- Fifteen Questions
" (...) Das Quartett der aus dem Jazz-lastigen Saalfelden stammenden Pianistin, Sängerin und Komponistin Anna Sophia Defant steht für eine junge Generation von Musiker*innen, die gemeinsame Klangräume höher schätzen als sol(ip)istische Egotrips. Improvisation wird zum miteinander gesteuerten Lot, taucht ein in Klang und Form. (...) »s:e« ist ein gelungenes Debüt mit einer Musik, die neugierig bleibt, Fragen stellt und niemals statisch wirkt."
- Sepp Wejwar in skug
"Die österreichische Pianistin Anna Sophia Defant hat mit ihrem Quartett s:e das gleichnamige Debütalbum improvisierter Musik eingespielt. Mit ihren Mitstreitern Michael Prowaznik, dr, Jakob Gnigler, sax, und Kenji Herbert, git, entwickelt sie dreizehn Stücke, die mal ausschweifender, mal als Miniaturen von Minutenlänge aufmerksames und sensibles Aufeinander-Hören dokumentieren. Die Nicht-Anwesenheit eines Bassinstruments resultiert in großer Transparenz des Geschehens - Kristallisationsmomente zeitgleichen Flows von beispielsweise Gitarre und Saxophon wirken beinahe bildhaft im Gehör. Feine Rhythmik, die aus dem Erfühlen der spontanen Spieltemperatur erwächst, führt in breitere Ebenen inspirierten Interplays. Dann wird schon auch durch Pseudo-Songs gerumpelt, das Schlagzeug scheppert, die Gitarre kreischt in augenzwinkernd zitiertem Probenraum-Aufwärm-Jam. All das geschieht in angenehmer Schwebe zwischen kopfgesteuert und drauflos gespielt, sehr sicher gearbeitet, konzentriert auf die Suche, auf gemeinsames Entdecken und Bauen von Erkenntnisräumen."
- Werner Siebert in Jazz Podium
"Hier geschieht auf allen Ebenen sehr viel. Anna Sophia Defant präsentiert mit ihrem Ensemble eine dichte, kompakte und zugleich vielschichtige musikalische Erzählung. Einen Bass sucht man hier vergeblich – Gitarre und Klavier schaffen in ihrer besonderen harmonischen Wechselwirkung überraschende Klangräume, in denen das Saxophon glänzt und das Schlagzeug nicht nur für den rhythmischen Unterbau sorgt, sondern sich aktiv in die klanglichen Geschichten und Dialoge des gesamten Ensembles einbringt.Musikalisch bewegen wir uns durchweg im Bereich der Avantgarde. Auch wenn es hier hochdynamische und auf den ersten Blick chaotische Passagen gibt, besitzt alles seine eigene Rhythmik und Struktur. Dieses Album verlangt Aufmerksamkeit und Zeit – doch die Investition lohnt sich. Die Hörzufriedenheit ist garantiert."
- Jacek Brun in jazz-fun.de
" (...) Was den Gruppensound des Defant-Quartetts betrifft, erinnert s:e gelegentlich an die Gruppe Last Exit von Brötzmann, Laswell, Shannon-Jackson und Sharrock, die Ende der 1980er Jahre den freien Jazz elektrifizierten. (...) Von brachialen Nummern bis zu meditativen Stücken reicht das Spektrum der Titel, die nie ausufern, sondern immer knapp gehalten sind, dazu immensen Formwillen beweisen, was dieses Debutalbum zu einer recht kurzweiligen Angelegenheit macht."
- Christoph Wagner in JAZZTHETIK
https://www.musicaustria.at/fuer-mich-ist-das-gegenseitige-zuhoeren-die-einzige-moeglichkeit-im-moment-zu-sein-anna-sophia-defant-im-mica-interview/
📸 Copyright Jay Choma
Also check out other Music events in Wien, Entertainment events in Wien.