Eine Jugend in den 1980er Jahren: Ob Jungs auch Kajal tragen dürfen, ist da noch das kleinste Problem.
"»Die hintere Reihe« – das waren wir, die Kajal-Clique: Roderick Thorwald, unser Boss mit dem pfiffigen Bärenschädel, den verschmitzt glimmenden Waldtieraugen und den breiten Knochenwülsten über den Brauen, die ihn wie eine Dämonenmaske aussehen ließen … Michi Meindorff, der schlaksige Spund mit der Stachelfrisur, den ausrasierten Geheimratsecken und dem schönen, charismatischen Gesicht, der ein wenig Sting in »Der Wüstenplanet« ähnelte … Sowie meine Wenigkeit, Stefan Wimmer, Ihr ergebenster Diener, immer mit wasserstoffblond gefärbten Zotteln und schwarzer Kutte angetan. Zu dritt bildeten wir die Kajal-Clique, die respektierteste, berüchtigtste New-Wave-Clique des Münchner Westens. Und dann gab es da noch einen Mann namens Deibel, der einen Stuhl neben uns saß und die ganze Zeit behauptete, der Kajal-Clique anzugehören, der aber – dies kann ich als verlässlicher Schreiber bestätigen – mit seinem Wurstantlitz und den erloschenen Augen lediglich der Hofnarr der Clique war." -- Stefan Wimmer: Soviel wir tragen können - Die Kajal-Clique kehrt zurück
Stefan Wimmer, geboren in München, ist Schriftsteller und Journalist. Er war mehrere Jahre Redakteur bei verschiedenen Lifestylemagazinen, schrieb unter anderem die Romane »Die 120 Tage von Tulúm«, »Der König von Mexiko«, »Die 12 Leidensstationen nach Pasing« und »Lost in Translatione«. Er lebt in Mexiko und München.
Eine Kooperation von SprachKrach e.V. und dem Künstlerhaus Nürnberg, gefördert von der Bürgermeisterin Geschäftsbereich Kultur.
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