Adam Riese empfängt Reinhold Beckmann, Corinna Bilke und Adolf Winkelmann
Die Adam Riese Show ist aus Münsters Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Sie gehört zu dieser Stadt wie der Prinzipalmarkt oder die Studierenden, die nachts ohne Licht über die Promenade radeln. Der Gastgeber führt seine Talks mit Witz, Charme und einer gesunden Portion Schlitzohrigkeit. Am 23. November lädt Adam Riese wieder zur großen Gesprächsrunde. Er empfängt den TV-Moderator Reinhold Beckmann, die Kinderliedermacherin Corinna Bilke und den Filmregisseur Adolf Winkelmann. Beiden Herren hat man bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Dame hätte es auch verdient.
Tickets erhältlich an vielen Vorverkaufsstellen oder online über
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Reinhold Beckmann ist einer der bekanntesten Journalisten unseres Landes. Seine Fernsehkarriere begann er beim WDR, wo er ab 1990 zusammen mit Helge Schneider live die Kultur- und Kult-Sendung „Off Show“ präsentierte. Das war Fernsehen auf Espresso. Wild, witzig, wunderbar schräg.
Nach einem Ausflug zu den privaten Fernsehsendern mit ran und ranissimo moderierte er in der ARD zwei Jahrzehnte die Bundesliga-Sportschau. Wenn Beckmann den Spieltag zusammenfasste, klang selbst ein torloses Unentschieden wie ein Drama von Shakespeare. Und in seiner Talkshow „Beckmann“ wurde nicht gegrätscht, sondern tiefgründig diskutiert. Über Politik, Gesellschaft und das Leben an sich.
Für sein Interview mit dem früheren Radprofi und geständigem Doping-Sünder Bert Dietz erhielt Reinhold Beckmann 2007 den Deutschen Fernsehpreis. Das Bundesverdienstkreuz gab es für sein soziales Engagement zugunsten benachteiligter Kinder und Jugendlicher in strukturschwachen Stadtteilen seiner Wahlheimat Hamburg.
Bei der Herren-Fußball-WM 2006 in Deutschland kommentierte Beckmann unter anderem das WM-Finale zwischen Frankreich und Italien.
Sein erstes Album als Musiker veröffentlichte er 2014. Inzwischen liegt mit „Haltbar bis Ende“ das Dritte vor.
Als Buchautor trifft er ebenfalls den richtigen Ton. „Aenne und ihre Brüder“ ist ein sehr persönliches, tiefgründiges Werk über seine Mutter und die NS-Zeit. Das Buch wurde zum Spiegel-Bestseller und ist ein starkes Zeichen gegen das Vergessen. Nebenbei produziert Beckmann mit seiner Firma erfolgreiche TV-Formate wie „Inas Nacht“.
Corinna Bilke fängt an zu singen und schon bleibt kein Kinderfuß still und kein Erwachsenenohr unberührt. Spätestens beim dritten Refrain singen alle mit. Die gebürtige Münsteranerin ist mehr als nur eine Kinderliedermacherin. Sie ist eine musikalische Wundertüte mit Herz, Hirn und herrlichem Humor. Mit ihrer unverwechselbaren, klaren Stimme und ihrer Band verwandelt sie jeden Ort, ob Kitagarten, Klassenzimmer oder Festivalbühne, in ein kunterbuntes Konzert voller Mitmachmomente. Ihre jazzig-poppigen Songs erzählen von glücklichem Löwenzahn, würmerfressenden Piraten und dem ganz normalen Kinderchaos. Oder im Duett mit H-Blockx-Sänger Henning Wehland von prokrastinierenden Weihnachtsmännern. Immer mit einem Augenzwinkern und einem musikalischen Ohrwurm-Garantie-Siegel.
Bereits vier Alben lang hat Corinna Bilke Familien mit ihren selbst geschriebenen und komponierten Songs beglückt. Oder mit einem Grusical-Hörspiel für Groß und Klein.
Die staatlich geprüfte Gesangpädagogin singt mit werdenden Mamas und frischgebackenen Papas. Bei Corinna gibt es Gesangskurse im Takt der Herztöne. Sie arbeitet auch als Chorleiterin, Sprecherin oder Schauspielerin für Film und Theater.
Adolf Winkelmann zählt zur ersten Liga deutscher Filmemacher. Er ist wie der BVB unter den Regisseuren. Das Bundesverdienstkreuz am Bande bekam er allerdings nicht fürs Bratwurstgrillen, sondern für seine Verdienste um die deutsche Filmkultur und seinen liebevoll-kritischen Blick aufs Ruhrgebiet. Wo bei anderen Palmen oder Pariser Boulevards ins Bild ragen, stehen bei Winkelmann Fördergerüste und Zechen stolz im Sonnenuntergang. Das ist Ruhrpott-Romantik pur. In Klassikern wie „Jede Menge Kohle“ oder seinem ersten Spielfilm „Die Abfahrer“ zeigt er, wie aufregend und lustig das Leben zwischen Halde und Hochofen sein kann. Letzterer ist ein herrlich anarchisches Roadmovie über drei arbeitslose Kumpel auf Spritztour mit Ziel Münster – stilecht in einem geklauten Lkw. Mit an Bord ist Ludger Schnieder, der 2023 verstorbene Theaterleiter und Münsteraner Urgestein.
Für „Die Abfahrer“ gab es 1979 das Filmband in Silber des Deutschen Filmpreises. Im Laufe seiner Karriere räumte Winkelmann dann viele weitere Auszeichnungen ab, vom Bambi über die Goldene Kamera bis hin zum mehrfachen Adolf-Grimme-Preis. Kein Wunder, denn kaum einer bringt Gesellschaftskritik und Humor so charmant zusammen wie er.
Seiner Heimatstadt Dortmund hat Winkelmann ein eigenes Kunstwerk gewidmet: „Fliegende Bilder“ heißt die Installation auf dem Dortmunder U – seit 2010 ein echter Hingucker und inzwischen so etwas wie der schwebende Adler des Ruhrpotts.
Rieses Showband „Markus Paßlick und seine Original Pumpernickel“ besteht aus drei erfahrenen Jazzern. Den Bass spielt Jürgen Knautz und beweist damit, dass auch tiefe Töne für gute Laune sorgen können. Das Vibraphon spielt Altfrid M. Sicking. Seine Schlegel huschen rasend schnell über die Klangplatten und er sieht dabei so entspannt aus, als würde er nur eben mal einen Cappuccino umrühren. Und die Percussion spielt Markus Paßlick. Sein Arsenal an Schlagwerkzeugen ist so vielfältig wie seine Mimik auf der Bühne.
Jens Heinrich Claassen ist als Rieses Show-Assistentin im Einsatz. Im wahren Leben ist er ein Comedian mit Klavier. Seine Programme tragen Titel wie „Ich komm’ schon klar“, „Ohne Liebe rostet nichts“ oder „Keine Ursache“. Und genau so kommen sie auch daher: charmant, melancholisch, musikalisch und herrlich selbstironisch. Claassen ist der Mann, der sogar dem Liebeskummer ein Ständchen spielt.
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