Stahl, Arbeit, Muskelkraft, Schweiß, Maschinen, Industrie … aber auch Strukturwandel, Arbeitslosigkeit, Entwurzlung, Fremdenfeindlichkeit und Zukunftsangst: mächtiges Vokabular, dessen sich Die Krupps seit jeher bedienen und das sie mit Inhalten füllen, an das sie Visionen binden, das sie zu soliden Fundamenten für Musik gießen – für ihren ureigenen Sound, der sich in über vier Jahrzehnten stetig wandelte und doch unverkennbar blieb. Die Krupps sind wahre Pioniere, die nicht nur in mehreren Klangwelten zu Hause sind, sondern die Weichen für Ungehörtes stellten und maßgeblich für die Entwicklung neuer Genres verantwortlich waren und sind.
In den ausklingenden 70er Jahren brachte Jürgen Engler mit seiner Band Male den Punk nach Deutschland, in den 80ern und 90ern etablierten er und sein kongenialer Partner Ralf Dörper EBM und Electro-Metal. Zwischen den Polen EBM/Industrial und groovigem Metal bewegen sich Die Krupps, wenngleich auch mit unterschiedlich gesetzten Schwerpunkten, bis dato. Während „The Machinists Of Joy“ (2013) die Elektronik betonte und sich das Album „Metal Machine Music“ (2015) brachial und metallisch gerierte, ist „Vision 2020 Vision“ (2019) das Konzentrat der wegweisenden Bandphase zwischen 1992 und 1997, die endgültige, vollkommene Verschmelzung zweier musikalischer Welten. Analog-Synthesizer klingen roh und kraftvoll, unterfüttern die heftigen Thrash-Riffs der Gitarre und machen den aktuellen Krupps-Sound so treibend und dynamisch wie nie.
Knackige Strophen, griffige Hooklines, markante Breaks, marschierende Bässe, packende Refrains – Dörper und Co-Autor Engler schrieben für „Vision 2020 Vision“ einige ihrer besten Songs überhaupt. Musik, Artwork und Texte sind untrennbar miteinander verbunden, befeuern und befruchten sich gegenseitig. Jürgen Englers Welt auf dem Cover ist grau und trist, doch die unmittelbar bevorstehende, die er durch seine Brille sieht, soll und muss Angst machen. Dabei bleiben Die Krupps thematisch aktuell und relevant: „Extinction Time“ und „DestiNation Doomsday“ beschreiben die Welt am Abgrund, „Alllies“ und „Fuck You“ sind an Übersee adressiert, wo Egoismus, Abgrenzung und Rücksichtslosigkeit von oberster Stelle diktiert werden, „Human“ rechnet mit der kompletten Menschheit ab und im Titelsong heißt es: „Violence will soon explode, frustration reaches overload, Revolution is imminent, we’re in the year of discontent“. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass Die Krups in diesem Fall nicht Recht behalten werden.
Schattenmann sind ein besonderes Phänomen der deutschen Musikszene. Über mittlerweile vier Alben („Licht an“, 2018; „Epidemie“, 2019; „Chaos“, 2021; „Día de Muertos“, 2023) hat sich die Band kontinuierlich weiterentwickelt und ihren Sound zu einem topmodernen Metal mit zeitgemäßen Industrial-Einflüssen geschliffen. Mit ihrem aktuellen Album „Día de Muertos“, das 2023 Platz 10 der Deutschen Albumcharts erreichte, bewiesen Schattenmann erneut, dass sie zu den innovativsten und kraftvollsten Bands der Szene zählen. Der Schattenmann-Stil steht für kraftvoll-dynamische Gitarren, die als wahre Riff-Monster eine erbarmungslose Groove-Maschinerie aus Schlagzeug und Bass antreiben, ergänzt durch dezent eingewobene Synthie-Klänge.
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