Wie schreiben – in einer Zeit, in der alles Lebendige bedroht ist?
Für die US-amerikanische Dichterin Joyelle McSweeney sind Gedichte, die Gesang und Zerstörung zugleich aufnehmen, von einer »unheimlichen, erfinderischen, bezaubernden und bestürzenden Ästhetik«. Denn im Zeitalter menschengemachter Katastrophen werden Fragen nach politischen und poetischen Formen des Widerstands drängender: Wie kann das Gedicht Spuren von Ruin und Verlust in Sprache überführen, ohne sie zu vereinnahmen? »Annihilating all that’s made / to a green thought in a green shade« – mit dieser berühmten Zeile des Dichters Andrew Marvell (1621 – 1678) verknüpft McSweeney ihr Nachdenken über eine Poesie, die sich den Krisen der Gegenwart stellt. Ein Schreiben nicht über das Ende, sondern aus ihm heraus – als poetische Praxis des Überlebens, der Klage und Verwandlung.
Die Autor:innen der Poetica sind eingeladen, gemeinsam mit der Gastautorin Joyelle McSweeney und Juniorprofessorin Judith Rauscher zu erkunden, wie Poesie einen Raum schafft, der die tödlichen Folgen politischer Vernachlässigung nicht nur bezeugt, sondern gegen sie anschreibt – und in dem das Verwundete, Verstummte, Ausgelöschte fortwirkt: »a green thought in a green shade«. Sanfte Magie als widerständiger, artenübergreifender Nachhall, in dem Verwundbarkeit zur schöpferischen Kraft wird.
Moderation: Rike Scheffler und Judith Rauscher
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
In Kooperation mit der Juniorprofessur für Amerikanische Literatur
und Kultur, Universität zu Köln und der von Judith Rauscher (Universität zu Köln) und Mahshid Mayar (Universität Innsbruck) organisierten Konferenz »Anthropocene Necropoetics:
Empire, Violence, and Ecological Ruin in US Poetry«, die vom 28.–30. Januar 2026 an der Universität zu Köln stattfindet.
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Der Eintritt ist frei.
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